Projekt Europa

Neue Freunde

(23 Januar 2023)
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Vier Tage waren vergangen, vier Nächte hatte ich in einem Hotel verbracht, Videos geschnitten und mich ausgeruht. Doch jetzt war es an der Zeit, wieder in die Pedale zu treten. Es war ein frischer Morgen, und obwohl die Nächte noch kalt waren, fühlte ich mich bereit, weiterzufahren. Mein Ziel: Valencia. Noch rund 170 Kilometer trennten mich von der Stadt. Ich rechnete damit, heute etwa 50 Kilometer zu schaffen. Doch genug der Worte – Zeit, loszulegen!

Der Wind blies kräftig, doch glücklicherweise kam er aus Westen und war nicht ganz so hinderlich. Die Landschaft veränderte sich langsam, und plötzlich fand ich mich in einer Gegend mit beeindruckenden Felsformationen wieder. Eine großartige Kulisse, die mich wieder einmal daran erinnerte, warum ich diese Reise überhaupt angetreten hatte.

Als die Sonne langsam unterging, suchte ich mir einen Platz für die Nacht. Ich stellte mein Zelt auf und legte mich hinein. Es war nur ein Grad über Null, doch irgendwie fühlte es sich wärmer an als in den Nächten zuvor. Der Wind pfiff durch die Baumwipfel, doch das störte mich nicht. Mit einem Radler in der Hand ließ ich den Tag ausklingen und versuchte, etwas Schlaf zu finden. Am nächsten Morgen wollte ich früh losfahren, denn Valencia war nicht mehr weit.

Die Nacht war eisig, das Thermometer zeigte -1 Grad. Ich packte meine Sachen zusammen, kochte mir einen Kaffee und machte mich auf den Weg. Das Ziel für heute war klar: Valencia. Doch wie so oft auf Reisen kam es anders als gedacht.

Nach vielen Kilometern auf dem Rad erreichte ich schließlich die Stadt. Ich hatte mir ein Zimmer gebucht, doch als ich dort ankam, war niemand da. Ich versuchte mehrmals, die Unterkunft zu kontaktieren – ohne Erfolg. Auch eine WhatsApp-Nachricht blieb unbeantwortet. Schließlich wandte ich mich an Booking.com, und nach einigem Hin und Her wurde die Buchung storniert. Man bot mir eine Alternative an, doch ich hatte keine Lust mehr auf den Stress und entschied mich, weiterzufahren.

Es war bereits spät, der Wind blies stark, und so stellte ich mein Zelt an einer halbwegs windgeschützten Stelle auf – direkt in der Mitte einer Autobahnauffahrt. Klingt verrückt, aber dort fuhr kein Auto vorbei. Es war nicht der beste Schlafplatz, aber er musste reichen. Nach 110 Kilometern und 1000 Höhenmetern hatte ich mir eine Pause verdient. Ich kochte mir noch etwas zu essen und fiel erschöpft in den Schlaf.

Am nächsten Morgen wurde ich von Verkehrslärm geweckt. Ich hatte gut geschlafen, doch jetzt wurde es Zeit, meine Sachen zu packen und weiterzufahren. Ich plante, einen Schlafplatz direkt am Meer zu finden. Über Google Maps hatte ich eine vielversprechende Stelle entdeckt – doch ob das wirklich klappen würde, wusste ich noch nicht.

Als ich mich durch die Stadt kämpfte, traf ich plötzlich auf drei andere Radreisende: zwei Deutsche und einen Franzosen, die ebenfalls nach Barcelona unterwegs waren. Gemeinsam fuhren wir weiter, und es tat gut, nicht mehr allein unterwegs zu sein.

Am Abend suchten wir einen Platz zum Schlafen. Wir stießen auf eine verlassene Hütte, die perfekt für die Nacht war. Hier würden wir vor dem Wind geschützt sein. Es war eine willkommene Abwechslung, mal nicht allein zu schlafen und sich mit anderen Reisenden auszutauschen.

Am nächsten Morgen starteten wir früh, denn wir wollten mindestens 100 Kilometer schaffen. Die Sonne ging langsam auf, der Wind war nicht ganz so stark wie an den Tagen zuvor. Doch die Kälte machte uns weiterhin zu schaffen. Unterwegs stießen wir auf einen gigantischen Tunnel – bestimmt 30 Meter hoch. Warum er da war, wussten wir nicht, aber es war beeindruckend.

Am Abend wurde es besonders kalt. Wir fragten auf der Straße nach einem Schlafplatz, und tatsächlich hatten wir Glück: Eine Sozialarbeiterin bot uns eine warme Unterkunft an. Ein echter Segen! Nach so vielen Nächten in der Kälte konnten wir endlich wieder in einem richtigen Bett schlafen.

Dieses Abenteuer war wieder einmal ein Beweis dafür, dass Reisen immer unvorhersehbar ist. Manchmal kommt alles anders als geplant – aber genau das macht es so spannend. Ich war gespannt, was die nächsten Tage bringen würden.

Barcelona, wir kommen!

(06 Februar 2023)
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Der Tag begann mit einem erfrischenden, wenn auch eiskalten Bad. Bei 8 Grad Außentemperatur und 14 Grad Wassertemperatur war es eine echte Herausforderung.

Doch nach der Abkühlung hieß es Taschen packen und losfahren. Der späte Start um kurz nach drei bedeutete, dass wir nicht allzu weit kommen würden. Also suchten wir uns erneut eine Unterkunft der besonderen Art: ein altes, verlassenes Haus. Da Christ nur einen Sommerschlafsack dabeihatte, waren wir auf solche Unterschlüpfe angewiesen, um uns vor dem kalten Wind zu schützen.

Am nächsten Morgen führte unsere Route uns weiter durch die hügelige Landschaft. Nach rund 80 Kilometern fanden wir dank Clement eine Unterkunft bei einer gastfreundlichen Familie. Dort wurden wir nicht nur herzlich empfangen, sondern auch köstlich bewirtet. Besonders schön war die Zeit mit ihrem kleinen Kind, mit dem wir spielten. Nach einer erholsamen Nacht stand die letzte Etappe nach Barcelona an – noch einmal 50 Kilometer mit einigen Höhenmetern.

Barcelona

Schließlich erreichten wir Barcelona. Unsere Wege trennten sich hier, doch für mich war die Reise noch nicht zu Ende.

Ich entschied mich, ein paar Tage in der Stadt zu bleiben, um ihre beeindruckenden Sehenswürdigkeiten wie die Sagrada Família oder den Park Güell zu erkunden. Danach würde es mit der Fähre weiter nach Italien gehen.

Nach einer letzten Nacht in Barcelona packte ich meine Taschen und machte mich auf den Weg zur Fähre.

 

Sagrada Família

Der Check-in verzögerte sich, sodass ich am Hafen warten musste. Schließlich ging es an Bord, und am nächsten Morgen legten wir in Genua an. Von hier aus warteten neue Herausforderungen auf mich.

•••

Italien begrüßte mich mit steilen Anstiegen. Nach nur 19 Kilometern war ich bereits völlig erschöpft, denn es ging die ganze Zeit bergauf. Der höchste Punkt war endlich erreicht, und ich belohnte mich mit einem Aufkleber für den erklommenen Pass. Da die Sonne bereits unterging, entschied ich mich, direkt dort mein Nachtlager aufzuschlagen.

Am nächsten Morgen fiel es mir schwer, aufzustehen – ich hatte ewig geschlafen. Die Nacht auf der Fähre war nicht besonders erholsam gewesen, also hatte mein Körper wohl einiges nachzuholen. Nach einem schnellen Frühstück ging es bergab, die Landschaft war in dichten Nebel gehüllt, und Schneereste säumten den Weg.

Hunger machte sich bemerkbar. Ich hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen, und meine Energie war am Limit. Ein Hotel bot sich als perfekte Gelegenheit, um meine Akkus – sowohl meine eigenen als auch die meiner Geräte – wieder aufzuladen. Eine heiße Dusche und eine ordentliche Mahlzeit waren genau das, was ich brauchte.

Nach zwei erholsamen Tagen im Hotel brach ich wieder auf. Mein nächstes Ziel: Venedig. Die geplante Fähre nach Pula fiel aus, also musste ich meinen Plan anpassen. Doch das war nichts Neues – auf dieser Reise änderte ich meine Route ohnehin ständig spontan. Die Straßen in Italien fühlten sich anders an als in Spanien. Autofahrer hielten weniger Abstand.

So ging es weiter – mit neuen Zielen, Herausforderungen und Erlebnissen, die diese Reise zu einem unvergesslichen Abenteuer machten.

Durch Italien bis klein Venedig

(13 Februar 2023)
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Nach Tagen, die ich mein  Zelt nicht aufbauen musste,  war es endlich wieder so weit – ich verbrachte eine Nacht im Zelt. Die Temperaturen lagen um den Gefrierpunkt, und ich merkte, wie die Kälte langsam durch den Stoff kroch. Doch mit der Morgensonne kam auch die Vorfreude auf einen neuen Tag auf dem Rad.

Der erste Kaffee war wie immer mein treuester Begleiter. In aller Ruhe bereitete ich ihn zu, während ich mich darauf einstellte, mein Zelt wieder zusammenzupacken. Die Luft war frostig, aber die Sonnenstrahlen verliehen dem Moment eine besondere Magie. Mein Weg führte mich weiter durch die italienische Landschaft – entlang der sogenannten Food Valley, einer Region, die für ihre kulinarischen Spezialitäten bekannt ist. Doch meine Gedanken waren woanders: Nach fünf Monaten auf Reise spürte ich eine leichte Müdigkeit, eine Art Reisemüdigkeit, die sich langsam in mir ausbreitete.

Trotzdem trat ich weiter in die Pedale. Kilometer um Kilometer legte ich zurück, während mich ein eisiger Wind begleitete. Die Landschaft war flach, die Felder weitläufig, und hin und wieder passierte ich kleine Dörfer, die mich mit ihrem rustikalen Charme faszinierten. Nach einer kurzen Pause, in der ich mir eine warme Mahlzeit kochte, setzte ich meine Fahrt fort. Die Vorfreude auf einen hoffentlich nicht ganz so kalten Schlafplatz trieb mich an.

Die Nacht kam schneller als gedacht, und mit ihr die eisige Kälte. Mein Wasser gefror in den Flaschen, selbst die Bananen, die ich mitführe, wurden zu eisigen Klumpen. Ich improvisierte einen kleinen Zeltofen, um zumindest für einen Moment etwas Wärme zu erzeugen. Doch auch in dieser Nacht wurde mir bewusst: Der Winter war nun mein ständiger Begleiter.

Am Morgen erwachte ich in einem von Frost überzogenen Zelt. Ich brauchte einige Minuten, um mich zu überwinden und aus meinem warmen Schlafsack zu klettern. Ein Kaffee war jetzt Pflicht – nicht nur für den Geschmack, sondern auch, um meine kalten Hände zu wärmen. Nach dem Zusammenpacken meines Camps schwang ich mich wieder auf mein Rad und nahm die nächsten Kilometer in Angriff. Mein Ziel war Giorgia, eine kleine Stadt, die wegen ihrer unzähligen Kanäle auch als "Klein-Venedig" bekannt ist.

Der Tag verlief anstrengend, aber die Aussicht auf eine warme Unterkunft motivierte mich. Nach etwa 65 Kilometern erreichte ich Giorgia gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang. Die letzten Strahlen des Tages tauchten die Stadt in ein malerisches Licht, und ich genoss den Anblick der alten Brücken und Wasserwege.

Nachdem ich mich in meiner Unterkunft eingerichtet hatte, machte ich noch einen kleinen Spaziergang durch die engen Gassen. Der Duft von frisch gebackener Pizza lockte mich in eine der traditionellen Trattorien. So ließ ich den Abend mit einer großzügigen Portion italienischer Küche ausklingen.

Die nächsten Tage verbrachte ich damit, mich etwas zu erholen, meine Wäsche zu waschen und die Stadt zu erkunden. Es war das vierte Mal in fünf Monaten, dass ich meine Kleidung in einer Waschmaschine reinigen konnte – und das Gefühl von frisch gewaschener Wäsche war fast unbezahlbar. Der Bsitzer spendierte mir sogar einen Gratis-Kaffee.

Bald würde mein Abenteuer weitergehen – durch das traumhafte Lido von Venedig. Doch für diesen Moment genoss ich die Ruhe, die Giorgia mir schenkte, bevor es wieder hieß: Aufsteigen, in die Pedale treten und weiterziehen.

Auf dem Lido bis Slowenien

(17 Februar 2023)
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Nach drei entspannten Tagen in der italienischen Stadt Giorgia war es Zeit, weiterzuziehen. Ich hatte die Stadt erkundet, gut gegessen und meine Ausrüstung auf Vordermann gebracht. Nun wartete die nächste Etappe auf mich: Eine Fahrt über den Lido bis nach Slowenien. Die Taschen waren gepackt, das Fahrrad startklar – es konnte losgehen!

Mit der ersten Fähre des Tages setzte ich auf den Lido über. Schon 2018 hatte ich diese Strecke genommen und erinnerte mich an die traumhafte Atmosphäre: Die Ruhe, das Meer, die entschleunigte Stimmung. Auch diesmal enttäuschte mich der Lido nicht. Das kleine Fischerdorf Santa Maria del Mare verzauberte mit seinen verwinkelten Gassen und Fischerbooten – ein echter Geheimtipp!

Doch je weiter ich in Richtung Slowenien kam, desto touristischer wurde es. Campingplatz an Campingplatz, Souvenirshops und überteuerte Cafés – nicht wirklich mein Ding. Zum Glück war es Februar und die Touristenmassen blieben aus. Trotzdem hielt ich mich nicht lange auf, sondern fuhr weiter ins Ländliche. Gegen Abend suchte ich mir ein ruhiges Plätzchen im Wald, stellte mein Zelt auf und fiel müde, aber zufrieden in den Schlaf.

Der Morgen begann früh – viele vorbeifahrende Autos weckten mich, also packte ich meine Sachen und machte mich auf den Weg. Mein Ziel für heute: die slowenische Grenze. Die Strecke zog sich, denn es ging vorbei an unzähligen Campingplätzen.

Mittags musste ich eine Umleitung nehmen, weil die Fähre, die ich eigentlich nutzen wollte, nicht fuhr. Also ein paar Extra-Kilometer über eine Brücke. Zum Glück spielte das Wetter mit: Strahlender Sonnenschein, angenehme Temperaturen – beste Bedingungen für einen langen Tag im Sattel.

Am Abend fand ich ein abgeschiedenes Waldstück, wo ich mein Zelt aufschlug. Ich kochte nicht, um kein Feuer zu riskieren, aß eine Kleinigkeit und machte es mir im Schlafsack bequem. Morgen sollte es endlich nach Slowenien gehen!

Nach einem schnellen Frühstück in einem kleinen Café, wo mich eine Katze belagerte (sie wollte meinen Schinken klauen), setzte ich meine Fahrt fort. Nur noch 40 Kilometer bis zur Grenze!

Der letzte Abschnitt in Italien war wenig spektakulär: Industriegebiete, Landstraßen voller LKWs. Doch dann endlich – Slowenien! Die Grenze war kaum als solche erkennbar, doch ich entdeckte das Schild und hielt kurz an. Mein siebtes Land auf dieser Reise – und das erste, in dem ich noch nie zuvor gewesen war. Ein aufregender Moment!

Gleich in der ersten Stadt wurde ich freundlich empfangen. Ein Slowene lud mich spontan auf Ziegenkäse und Bier ein. Ich hatte schon gehört, dass Slowenien für seine Gastfreundschaft bekannt ist – das bestätigte sich direkt. Nach dieser netten Begegnung suchte ich mir einen Schlafplatz außerhalb der Stadt, irgendwo in der Natur.

Die Nacht war ruhig – abgesehen von meinen Gedanken. Ich hatte am Abend noch recherchiert und herausgefunden, dass in dieser Region rund 1.000 Braunbären leben. Ein mulmiges Gefühl, allein im Zelt mitten im Wald. Ich hörte jedes Geräusch doppelt so intensiv, schlief aber trotzdem überraschend gut.

Der Tag begann mit einer Herausforderung: Ein langer Anstieg auf über 900 Höhenmeter stand bevor. Bevor ich losfuhr, gönnte ich mir jedoch einen starken Kaffee. Dann ging es los – Kilometer für Kilometer bergauf. Der Nebel hing tief, die Sicht war schlecht, und meine Beine brannten. Nach 18 Kilometern Steigung entschied ich mich, den Aufstieg in zwei Etappen zu teilen. Ich checkte in einem günstigen Hotel ein, duschte heiß (ein göttlicher Moment!) und erkundete das kleine Bergdorf, in dem ich übernachtete.

Durch den Schnee in Slowenien

(22 Februar 2023)
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Nach einem ausgiebigen Frühstück bereitete ich mein Fahrrad für die bevorstehende Etappe vor.

Die ersten Kilometer führten bergauf, doch danach wartete die Belohnung: eine lange Abfahrt in Richtung Ljubljana. Der Nebel lag dicht über der Landschaft, die umliegenden Berge waren nur schemenhaft zu erkennen. Trotz der trüben Sicht genoss ich die Ruhe der Natur und die einsamen Straßen.

Schließlich erreichte ich den höchsten Punkt meiner Route. Dort bot ein kleines Restaurant die perfekte Gelegenheit für eine Pause. Ich bestellte einen Kaffee und ließ meinen Blick über die schneebedeckten Hügel schweifen. Slowenien zeigte sich von seiner beeindruckenden Seite – eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch. Dieser Moment war eine verdiente Verschnaufpause nach der anstrengenden Auffahrt.

In dem Restaurant begegnete mir die Gastfreundschaft der Slowenen. Ein freundlicher älterer Herr, mit dem ich ins Gespräch kam, bezahlte überraschend meine Rechnung. Beim Verlassen des Lokals schenkte mir die Besitzerin zudem einen Krapfen. Diese Herzlichkeit berührte mich tief und verstärkte meinen Eindruck: Slowenien war nicht nur landschaftlich, sondern auch menschlich eine Reise wert.

Nach der Abfahrt führte mich der Weg über schmale Waldpfade – ein Fehler, wie sich bald herausstellte. Die Strecke war anspruchsvoll, und zu allem Überfluss brach eine Rohrschelle an meinem Fahrrad. Mit Kabelbindern befestigte ich sie provisorisch, wusste jedoch, dass ich bald eine Reparaturmöglichkeit finden musste. Für diesen Zweck buchte ich mir für den nächsten Tag eine Unterkunft in Ljubljana – eine Gelegenheit, sowohl mich als auch mein Rad wieder instand zu setzen.

Am Abend setzte ich mich in einen Pub und bestellte ein Bier. Aus eins wurde zu zwei, dann drei. Angetrunken suchte ich mir einen geeigneten Platz um mein Zelt aufzustellen und schlief daraufhin recht schnell ein.

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Am Morgen ging es weiter richtung Ljubljana. Die Stadt erreichte ich recht früh, so hatte ich am Nachmittag noch Zeit sie mir anzusehen und durch die Gassen zu schlendern. Abends schrieb ich Sprachnachrichten mit meiner kleinen Nichte – und plötzlich überkam mich das Heimweh. Die Mischung aus Reisefreude und Sehnsucht nach meiner Familie ließ mich sentimental werden. Doch ich wusste, dass diese Gefühle zu einer solchen Reise dazugehören.

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Am nächsten Morgen machte ich mich auf den Weg zum Baumarkt, um meinen Frontlader zu reparieren. Ein Moment der Zweifel überkam mich – sollte ich die Reise abbrechen? Doch ich wusste, dass ich mich später darüber ärgern würde. Also atmete ich tief durch, gönnte mir einen Kaffee und telefonierte mit meiner Mutter. Danach fühlte ich mich wieder motiviert und bereit für die nächste Etappe.

Mit neuer Energie fuhr ich weiter. Die Sonne schien endlich wieder, und meine Stimmung stieg spürbar. Nach vielen Kilometern erreichte ich die kroatische Grenze. Die letzten Anstiege waren brutal – Steigungen von bis zu 19 %! Doch mit Geduld und Ausdauer meisterte ich sie und fand schließlich einen Platz für mein Zelt. Der Untergrund war nicht ideal, doch nach einem anstrengenden Tag war mir das egal. Müde, aber zufrieden, schlief ich ein.

Meine Radtour durch Slowenien war eine Reise voller Höhen und Tiefen – im wahrsten Sinne des Wortes. Die beeindruckende Natur, die Wärme der Menschen und die unerwarteten Herausforderungen machten sie zu einem unvergesslichen Erlebnis. Trotz technischer Pannen, Heimweh und anstrengender Strecken würde ich es jederzeit wieder tun. Denn genau diese Erlebnisse sind es, die eine Reise besonders machen.