(10 Februar 2022)Kommentare 0 Bilder 1 GPS
Viele Menschen haben den Traum, sich eine Auszeit vom Job zu nehmen und die Welt zu sehen. Die wenigsten können sich diesen Traum jedoch verwirklichen. Oft scheitert es am nötigen Kleingeld.
Eine kleine Auswahl an Büchern über Sterbende und ihre Gedanken.
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Auch ich habe diesen Wunsch. Welcher sich durch die Arbeit mit Sterbenden auf einer Palliativstation noch mehr bestärkte. Während meiner Arbeit mit den Patient*innen hatte ich viele interessante und tiefgründige Gespräche über den Sinn des Lebens und die Dinge, welche man am Ende seines Lebens bereut. Das ein oder andere Mal ging es dabei auch ums Reisen und die Welt sehen und mir wurde nahegelegt, mit solchen Dingen nicht zu lange, oder bis zur Rente zu warten.
Bisher stillte ich die Sehnsucht nach der Ferne und der Freiheit in kürzeren Reisen, die maximal 5 Wochen andauernden.
2020 sollte es wieder so weit sein. Doch wie für viele, die in Zeiten der Pandemie ihre Reisepläne über Bord werfen mussten, konnte auch ich eine fünfwöchige Radtour durch Skandinavien nicht antreten.
Im gleichen Zeitraum fühlte ich mich mehr oder weniger unzufrieden in meiner aktuellen Situation und ich sehnte mich nach Veränderung. Mein aktueller Job in der ambulanten Intensivpflege erfüllte mich nicht mehr und nach fünf Jahren in meiner 1-Zimmer Wohnung in München hatte ich das Gefühl, etwas verändern zu müssen. Ich recherchierte im Internet nach einem neuen Job und fand ein sehr interessantes Angebot der Firma FeltenPersonal. Eine Personalvermittlung für Pflegekräfte, unter anderem mit deutschlandweiten Einsätzen bei den Feltenbummlern. Durch diesen Job sah ich eine Chance, meinen Wunsch nach einer Auszeit zu verwirklichen. Schon bevor ich die Probezeit hinter mich gebracht hatte, entschloss ich mich zur Kündigung meiner Wohnung. Seitdem wohne ich die meiste Zeit in Hotels, Pensionen oder Ferienwohnungen. So kann ich mir die Miete sparen und das nötige Kleingeld für eine solche Reise beiseitelegen.
Die wenigen Tage, die ich in München bin, verbringe ich bei meiner Schwester, ohne die mein Vorhaben gar nicht möglich wäre. Dafür danke ich ihr von ganzem Herzen. 💚
(14 September 2022)Kommentare 0 Bilder 16 Video GPS
Meine Reise begann mit einem ausgiebigen Frühstück mit meiner Familie und meinen Freunden, bevor es nach einer emotionalen Verabschiedung mit der ein oder anderen Träne endlich losgehen sollte.
Gleich zu Beginn meiner Reise begleitete mich das schlechte Wetter und ich fuhr über weite Strecken im Regen. Nur gelegentlich blitzte die Sonne durch die Wolken hervor.
Ich verbrachte die erste Nacht am Ammersee in meinem Zelt beim Bass einer nahegelegenen Party, schlief aber dennoch gut.
Auch der nächste Tag sollte regnerisch werden und ich fuhr die meiste Zeit im Regen. Erst gegen Abend zeigte ich die Sonne und ich konnte bei einem schönen Sonnenuntergang mein Abendessen genießen.
Als die Sonne endlich am dritten Tag richtig herauskam, konnte ich mein Zelt in der warmen Sonne trocknen. Es war ein herrlicher Tag. Ich begegnete vielen Pferden und Schafen. In der Nähe des Skyline-Parks legte ich meine erste Rast ein und kochte mir Rühreier zum Frühstück. Ich fuhr durch zahlreiche schöne Wälder und konnte den Tag so richtig genießen. Auch das Schieben meines Fahrrades blieb nicht aus, da die Steigung langsam zunahm.
Am Abend stellte ich mein Zelt an einem nicht so optimalen Platz auf, zwischen einer Bundesstraße und einer Autobahn, was die Nacht ein wenig lauter machte.
Am nächsten Morgen konnte ich mein Zelt bei Sonnenschein und während des Frühstückes, in der Sonne trocknen lassen. Mein Ziel für diesen Tag sollte ein Campingplatz in Friedrichshafen sein. Nachdem ich den halben Tag geradelt war, fand ich einen traumhaften Ort an einem kleinen Wasserfall. Hier verbrachte ich einen ruhigen Moment, aß zu Mittag Reis mit roter Pesto und ließ meine Gedanken schweifen.
Als ich schließlich auf dem Campingplatz angekommen war, baute ich mein Zelt auf und genoss den Abend. Hier nahm ich mir einen Tag Pause, um mein erstes Video zu schneiden und die Erlebnisse festzuhalten.
(18 September 2022)Kommentare 0 Bilder 13 Video GPS
Es war ein verregneter Tag, als ich mich entschied, wieder auf mein Fahrrad zu steigen und nach Friedrichshafen zu fahren. Ich kaufte mir ein Ticket für die Fähre nach Konstanz. Die Fahrt führte mich über den malerischen Bodensee, vorbei an der atemberaubenden Landschaft.
Nach meiner Ankunft in Konstanz stand auch schon die erste Reinigung meiner Fahrradkette an. Mit einer halbwegs sauberen Kette ging es weiter zum idyllischen Campingplatz am Untersee auf der Schweizer Seite. Dort genoss ich den Abend, ging duschen und verschwand in meinem Zelt, lauschte dem Prasseln des Regens und schlief später ein.
Am nächsten Tag meiner Fahrradreise entlang des Bodensees, wechselte ich erneut die Grenze und fuhr zurück in die Heimat. Mein Weg wechselte gelegentlich zwischen Deutschland und der Schweiz, während ich entlang des Ufers fuhr.
Trotz des wechselhaften Wetters, das von Regen bis zu Sonnenschein reichte, fuhr ich den ganzen Tag, bis zum nächsten Campingplatz. So ging es die nächsten Tage weiter Richtung Basel und Frankreich.
Die letzte Nacht im deutschsprachigen Raum verbrachte ich auf einem Campingplatz am Rheinufer auf der Schweizer Seite, in Kaiseraugst. Zum Abschied erlebte ich einen traumhaften Sonnenuntergang, gefolgt von dem Besuch einer Ente am nächsten Morgen.
Nun sollte es aber endlich so weit sein. Ich würde den deutschsprachigen Raum verlassen. Ich packte meine Sachen zusammen und fuhr den Rhein entlang nach Basel. An einem Brunnen noch schnell alle Wasserflaschen aufgefüllt, verlor ich nicht viel Zeit in Basel und machte mich weiter auf den Weg zur Grenze. Bei Schönenbuch erreichte ich diese endlich und war, nach neun Tagen, endlich in Frankreich.
Mein erster Campingplatz auf französischem Boden sollte in Altkirch sein. Hier lernte ich ein deutsches Pärchen kennen, die mit dem Rad den Euro Velo 6 Richtung Westen entlangfuhren. In den nächsten Tagen sollte ich die beiden noch öfter sehen.
(23 September 2022)Kommentare 0 Bilder 12 Video GPS
Frankreich – weite Landschaften, charmante Dörfer und endlose Radwege. Seit zehn Tagen war ich auf meiner Fahrradreise unterwegs und hatte bereits über 500 Kilometer hinter mir. Mein treuer Begleiter: der EuroVelo 6, eine der bekanntesten Fernradstrecken Europas. In diesem Beitrag teile ich meine Erlebnisse – von windigen Etappen, Materialproblemen und schönen Begegnungen mit anderen Radreisenden.
Der Tag begann früh. Nach einer kühlen Nacht auf einem Campingplatz packte ich mein Zelt zusammen und suchte ein sonniges Plätzchen zum Frühstück. Mein Zelt war vom Tau noch feucht, also ließ ich es in der Morgensonne trocknen, während mein Solarpanel die Powerbank auflud.
Der Wind war mal wieder sehr stark – eine ständige Herausforderung. Gegen Regen half Regenkleidung, gegen Wind jedoch nichts. Mein schwer beladenes Fahrrad bot viel Angriffsfläche, und so blieb mir nichts anderes übrig, als mich kleinzumachen und mit Geduld weiter zutreten. Am Abend hatte ich dennoch 88 Kilometer geschafft. Müde, aber zufrieden, kroch ich in meinen Schlafsack.
Nach zehn Tagen auf der Strecke zeigten sich erste Verschleißerscheinungen: Die Naht meines Topcases löste sich, und Duct-Tape musste als Notlösung herhalten. Beim Einkaufen unterlief mir dann ein klassischer Fehler – ich kaufte zu viel. Mein Fahrrad war nun bis zum Rand gefüllt, was das Fahren erschwerte. Besonders abseits des EuroVelo 6, wo ich plötzlich auf steilen Straßen landete, wurde es zur Qual. Bei einer 15-prozentigen Steigung musste ich schließlich mein Rad schieben.
Nach über 500 Kilometern hatte ich mich an das Leben auf dem Fahrrad gewöhnt. Trotz Wind, Materialproblemen und steiler Anstiege genoss ich die Freiheit, täglich neue Orte zu entdecken. Die Reise war noch lange nicht vorbei, und ich war gespannt auf die kommenden Etappen.
Radreisen ist nicht immer einfach, aber die Erlebnisse unterwegs sind unbezahlbar. Wenn du davon träumst – mach es! Es lohnt sich.
Bis zum nächsten Mal – und immer Rückenwind! 🚴♂️💨
(02 Oktober 2022)Kommentare 0 Bilder 12 Video GPS
Nachdem ich mich vom EuroVelo 6 verabschiedet hatte, stand ich vor einer neuen Herausforderung: meine erste Nacht Wildzelten in einem fremden Land. Während ich in Deutschland bereits oft mein Zelt in der Natur aufgeschlagen habe, fühlte es sich hier doch etwas ungewohnter an. Mein erster geplanter Platz wurde durch ein vorbeifahrendes Auto vereitelt – zu viel Aufmerksamkeit. Also fuhr ich weiter und fand schließlich einen Platz nahe der Straße. Trotz der Nähe zu vorbeifahrenden Autos hatte ich eine recht entspannte Nacht.
Am nächsten Morgen startete ich früh, was einer der Vorteile des Wildzeltens ist. Kein Kaffee, kein langes Rumsitzen – einfach aufstehen, zusammenpacken und losfahren. Schon um halb zehn hatte ich die ersten zehn Kilometer hinter mir. Zwar führte mich mein Weg erneut kurz auf den EuroVelo 6, aber bald stand der endgültige Abschied bevor, denn meine Route führte mich weiter gen Süden.
Nach 70 Kilometern erreichte ich einen Campingplatz in Réalmont. Strom, eine trockene Fläche und die Möglichkeit, meine Ausrüstung zu laden – perfekt! Da das Wetter für den nächsten Tag schlecht gemeldet war, entschied ich mich für eine Pause. Ich verbrachte den Tag mit Videos schneiden und Erholung. Ein Aldi in der Nähe versorgte mich mit dem Nötigsten für den nächsten Reisetag.
Nach 16 Nächten im Zelt gönnte ich mir endlich mal ein Zimmer. Das bedeutete: eine richtige Dusche, ein bequemes Bett und ein Abendessen bei McDonalds – inklusive eines kleinen Bieres. Eine wohlverdiente Pause, bevor die nächsten Herausforderungen warteten.
Mit neuer Energie ging es weiter, doch die Strecke wurde anspruchsvoller. 80 Kilometer bis zur nächsten Stadt, zahlreiche Höhenmeter und das Wetter spielte auch nicht so recht mit. Ein Klassiker: Gerade ausgecheckt, beginnt es zu regnen. Aber aufhalten ließ ich mich nicht. In den nächsten Stunden kämpfte ich mich durch steile Anstiege, kräftigen Gegenwind und rutschige Sandwege. Städte entpuppten sich als stressig, und das französische Verkehrschaos machte es nicht leichter. Immerhin: Ich nutzte die Gelegenheit, meinen Sattel neu einzustellen – eine längst überfällige Maßnahme, die sofort für eine bessere Kraftübertragung sorgte.
Trotz all der Strapazen erreichte ich einen wichtigen Meilenstein: Meine ersten 1000 Kilometer der Reise waren geschafft! Ein kurzer Moment des Stolzes, bevor es weiterging.
Mitten in der Natur, weit weg von Menschenmassen, fand ich einen traumhaften Campingplatz (https://semnadisse.com). Nach einem langen Tag mit Höhenmetern, Regen und Wind war ich einfach nur erschöpft. Mein Zelt aufzubauen und mich in den Schlafsack zu rollen, war das einzige, was noch zählte. Morgen würde ein neuer Tag warten – und ich würde ein paar Tage auf dem Campingplatz verbringen und mich so richtig ausruhen. Um mir die Kosten für den Campingplatz zu sparen, bot man mir an für ein wenig Hilfe kostenlos ein paar Tage hier zu verbringen. Dieses Angebit lies ich mir nicht entgehen.
Bleibt gespannt auf den nächsten Teil meiner Reise!