(01 Juni 2023)
Es war so weit. Ich saß auf der Fähre von Oslo nach Friedrichshafen. Um ein Uhr nachts sollte ich in Friedrichshafen ankommen, und von dort aus wollte ich direkt losradeln. Mein Ziel: der erste Shelter, mein erstes Lager.
Da ich mir für die Fähre einen Sessel gebucht hatte, konnte ich mich noch ein wenig zurücklehnen und entspannen. Augen zu, ein bisschen abschalten.
Um kurz nach eins in der Nacht hatte ich es geschafft. Ich war in Dänemark. Die Dunkelheit lag schwer über der Landschaft, und mein erster Gedanke war, mir einen Schlafplatz zu suchen. Schnell aus Friedrichshafen raus, weg von den Lichtern, rein in die Stille der Natur. Ich hatte bereits zwei Shelter herausgesucht, also steuerte ich direkt darauf zu. Die Müdigkeit setzte langsam ein.
Endlich angekommen, packte ich meinen Schlafsack aus und ließ mich erschöpft, aber glücklich, nieder. Es war stockdunkel. Also sagte ich mir selbst leise "Gute Nacht" und schlief ein.
Mit den ersten Sonnenstrahlen erwachte ich. Ein wunderschöner Morgen in Dänemark! Ich lag mitten im satten Grün, umgeben von blühenden Wiesen, und die frische Luft durchflutete meine Lungen. Die Sonne wärmte mein Gesicht, und ich spürte die Leichtigkeit des Frühlings. Wie sehr hatte ich diesen Moment herbeigesehnt!
Gestern hatte ich mein Lager um zwei Uhr nachts aufgeschlagen, doch jetzt war es Zeit, weiterzuziehen. Ich packte langsam meine Sachen zusammen, bereitete mir einen schnellen Kaffee und genoss die Stille des Morgens. Mein nächstes Ziel: weiter gen Norden, entlang des EuroVelo-Radwegs. Welcher genau? Das wusste ich nicht mal so genau.
Der Tag hätte nicht besser sein können. Die Sonne strahlte, die Temperaturen waren angenehm, und ich konnte fühlen, wie meine Laune mit jedem Pedaltritt stieg. Rechts von mir die dünenbedeckten Küstenstreifen, links grüne Felder und blühende Landschaften. Dänemark zeigte sich von seiner schönsten Seite.
Ich wusste, dass irgendwo hinter den Dünen das Meer lag, und ich konnte es kaum erwarten, einen Blick darauf zu werfen. Bei der nächsten Gelegenheit wollte ich einen Abstecher machen, die Dünen erklimmen und den unendlichen Blick auf das Wasser genießen.
Am nächsten Tag, nach wenigen Stunden auf dem Rad entschied ich mich, es heute ruhig angehen zu lassen. Gerade einmal 25 Kilometer hatte ich zurückgelegt, doch das war in Ordnung. Ich fand einen einladenden Shelter, packte meine Sachen aus und ließ mich einfach nieder. Die Sonne wärmte meinen Körper, und ich genoss die Ruhe. Kein Stress, kein Zeitdruck. Einfach nur sein.