Fahrradtour: München - Rom

In Gesellschaft bis Florenz

(24 Mai 2018)

Beim bestücken meines Fahrrads am Morgen stand mir jemand gegenüber und bestückte ebenfalls sein Rad. Es stellte sich heraus, dass er ebenfalls auf dem Weg nach Rom war. So machten wir uns erst einmal gemeinsam auf den Weg.

Unser Weg führt uns aus Mesola nach Volano, weiter über den Lido Delle Nazioni bis nach Comacchio und wir kamen gut voran.

Valli di Comacchio

Eine Lagunenlandschaft, welche zum Gebiet Parco regionale del Delta del Po gehört,  und von der UNESCCO als Welterbe anerkannt wurde. 

Dies sollte sich jedoch schnell ändern. Es galt, eine riesige Lagunenlandschaft namens Valli di Comacchio, zu umfahren. Die Sonne schien erbarmungslos und weit und breit gab es kaum einen Schatten spendenden Baum, während sich die Strecke wie Kaugummi zog. Bis auf eine Natter, die ich gerade noch rechtzeitig erspähte, bevor ich sie überfahren hätte und einen Gecko, der vor mir her lief, bot unser Weg kaum Abwechslung. Es sollte noch eine Weile dauern und die ein oder andere Schweißperle zu Boden tropfen, bis wir unser Tagesziel in Cassal Borsetti erreichten.

Wir schlugen unsere Zelte an einem Campingplatz direkt am Meer auf und gingen für den nächsten Morgen einkaufen, bevor ich das erste Mal auf meiner Reise ins Meer sprang. Nach einem ausgiebigen Abendessen in einem Restaurant krochen wir in unsere Zelte.

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Zum wiederholten Mal gestaltete sich meine Nacht, bedingt durch die Isomatte, welche weiterhin ein Loch hatte, besonders hart. Aufgrund des schlechten Schlafes und der extrem schwülen Luft, die schon am frühen Morgen herrschte, da es nachts regnete, ließ ich mich dazu überreden nur 20 km bis nach Ravenna zu fahren und von dort den Zug bis Florenz zu nehmen. Auf dem Weg nach Ravenna begann es wie aus Eimern zu regnen. Wir schmissen unsere Regenkleidung über und fuhren weiter bis wir uns in Ravenna, schützend vor dem Regen, unter einen Sonnenschirm eines Restaurants unterstellten. Wir bestellten Snacks und Cocktails, bevor es weiter zum Bahnhof und nach Florenz ging. So sparten wir uns 150 km bergauf auf einer stark befahrenen Straße bei Regen. Da ich jedoch mit dieser Entscheidung nicht ganz zufrieden war, entschied ich mich schon bei der Zugfahrt, ab Florenz wieder allein weiterzufahren.

Bei der Ankunft war ich schnell fasziniert von den ganzen kleinen Cafés, die ihre Tische einfach auf die Straße stellten und den vielen jungen Menschen, die sich in den Gassen tummelten. Wir suchten eine Weile den Campingplatz. So strampelten wir einen Hügel nach oben, um dann festzustellen, dass der Campingplatz Firenze Camping in Town mittlerweile umgezogen sei und nun am Rande von Florenz zu finden war. Bis wir an der neuen Adresse ankamen, war es schon Stock dunkel und wir bauten unsere Zelte, mit Stirnlampen bewaffnet im Dunklen auf. Vor mir lag mal wieder eine harte Nacht auf der kaputten Isomatte.

Cattedrale di Santa Maria del Fiore

Der nächste Tag begann mit einem ausgiebigen Frühstück auf dem Campingkocher und einer heißen Dusche. Gut gestärkt schwangen wir uns auf unsere Räder und fuhren in die Innenstadt von Florenz. Der Touristische Ansturm war auch in dieser Stadt extrem und wir hörten an jeder Ecke Menschen aus dem deutschsprachigen Raum. Unsere Fahrräder abgestellt und abgesperrt, schlenderten wir durch die wunderschöne Altstadt. Vorbei an der imposanten, Cattedrale di Santa Maria del Fiore, über den überfüllten Platz Piazza di Santa Croce, wo die berümte Basilica di Santa Croce di Firenze zu finden ist. Bis hin zum Markt Mercato del Porcellino, auf dem sehr viel Mode und Leder zum Kauf angeboten wird. 

Wir besuchten einen Showroom für Lederverarbeitung und Taschenherstellung. Dabei gab es von meiner Begleitung eine gratis Führung und Erklärung zu diesem Beruf, da er diesen erlernt hatte. 

Um den ganzen Trubel ein wenig zu entfliehen, setzten wir uns in ein Cafe am Piazza di Santa Croce, und beobachteten das Treiben auf dem Platz.

Zurück auf dem Campingplatz besorgten wir uns im dortigen Supermarkt einen Einweggrill und ließen den Tag bei Fleisch und Bier ausklingen. Schlafen musste ich erneut auf der kaputten Isomatte, da ich in ganz Florenz keinen Store für Campingbedarf fand.

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Villa Camerata

Am nächsten Tag ließ ich meine Begleitung allein weiter ziehen. Ich entschied mich, einen weiteren Tag in Florenz zu bleiben und mir ein Bett im Hostel Ostello Europa Villa Camerata (Mittlerweile dauerhaft geschlossen!) zu mieten. Eine sehr alte Villa mit einem ganz eigenen Charme, dem man das Alter ansah. Nach dem Check-in und dem Laden meines Handys zog ich erneut los. Ich lief am Fußballstadion von Florenz vorbei und wunderte mich über die vielen Schale und Flaggen, die am Stadionzaun hingen. Mal wieder recherchierte ich im Internet und fand heraus, dass es sich hierbei um eine Art Gedenkstätte für den plötzlich verstorbenen Kapitän des AC Florenz, David Astori, handelte. 

Auf dem Weg zurück besorgte ich mir mal wieder eine Pizza, welche ich im Hostel verspeiste, bevor ich schlafen ging.

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