(17 Mai 2018)
Bevor es wieder auf den Drahtesel gehen sollte, gönnte ich mir ein reichhaltiges Frühstück im Speisesaal des Hostels. Gut gestärkt und ausgeruht konnte der Tag beginnen und mein erster Weg führte mich zur Post. Ich schickte acht Kilo meines Gepäcks zurück nach Hause. Weiter ging es dann zum Bahnhof. Ich entschied mich den Brenner mit dem Zug zu nehmen, um mein Knie, das mir weiterhin Schmerzen verursachte, noch etwas zu schonen.
Der Radweg, mit seinen knapp 100 km, führt vom Brenner bis nach Bozen. Teilweise verläuft der Weg auf der Trasse der ehemaligen Brennerbahn.
Eisacktal Radweg
Oben angekommen verlief der Eisacktal Radweg, den ich bis nach Freienfeld problemlos passieren konnte. Leider wies mich ein Schild darauf hin, dass der Radweg ab hier gesperrt sei und für die Weiterfahrt der Zug genommen werden muss. Also nahm ich wieder den Zug und fuhr nach Toblach. Hier nahm ich mir für die Nacht ein Zimmer im Hotel Casa Alpina. Abends schlenderte ich noch ein wenig durch die Gegend und besuchte ein Restaurant, um zu Abend zu essen.
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Entstanden im Jahr 1915, dient dieser Friedhof für 1.259 der etwa zehn Millionen gefallen Soldaten des Ersten Weltkrieges als letzte Ruhestätte.
Ich ließ mir am Morgen Zeit und startete, nach dem Frühstück, erst gegen halb elf. Es galt, die Dolomiten zu durchqueren. Vorbei an den drei Zinnen, mit traumhaftem Ausblick und der Ruhe der Natur. Auf meinem Weg kam ich am Kriegerfriedhof Nasswand vorbei. Ein Friedhof für gefallene Soldaten des Ersten Weltkrieges.
Kriegerfriedhof Nasswand
Nach einer Weile lief mir plötzlich ein Labrador entgegen und folgte mir für eine Zeit. Selbst wenn ich anhielt, wartete er brav auf mich, ließ sich streicheln und es war, als kannten wir uns schon. Die Imbissbude, an der wir vorbeikamen, schien dann doch zu verlockend und so trennten sich unsere Wege wieder.
So fuhr ich vor mich hin, überholte ein älteres Pärchen, mit E-Bikes besattelt, welches ich am Morgen beim Frühstücken im Hotel das erste Mal begegnete, bis der Weg mich wieder einmal herausfordern wollte. Für mein heutiges Etappenziel hatte ich mir morgens, den Campingplatz Sarathei in Ferra d’Alpago herausgesucht. Dort angekommen aß ich im dortigen Restaurant zu Abend und kroch anschließend erschöpft in meinen Schlafsack.
Lago di Santa Croce
Ich entschied mich einen weiteren Tag am Campingplatz zu verweilen, das schöne Wetter und den Lago di Santa Croce zu genießen. Da sich meine Nacht als harte erwies, weil meine Isomatte ein Loch hatte und ich mehrmals in der Nacht pusten musste, nutzte ich den Tag, um sie zu flicken, meine Wäsche zu waschen und mir eine Bandage für mein Knie zu besorgen.
So verbrachte ich einen entspannten Tag am See, genoss die Sonne und ging früh schlafen.